Religio: Dritter Band: Die Geschichte eines neuzeitlichen Grundbegriffs im 17. und frühen 18. Jahrhundert

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Vandenhoeck & Ruprecht, 1986 - 542 pages
Religio bezeichnet in seiner klassisch-lateinischen Bedeutung eine Untertugend der Gerechtigkeit, nämlich auf die den Göttern bzw. der Gottheit gebührende Verehrung zu achten. Im 3. Teil der Untersuchung dieses Begriffs werden im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert von Theologen, Philosophen und Juristen verfasste Texte zum Thema untersucht. Die nun mehr als in den vorhergehenden Epochen verzweigten Beiträge befassen sich vor allem mit der Begründung wahrer Erkenntnis, sittlich guten Handelns und nicht zuletzt des friedlichen Zusammenlebens im Gemeinwesen. Das Neuland, das mit dieser Begriffsgeschichte beschritten wird, zeigt sich unter anderem bei der Suche nach den Anfängen einer »religion intérieure«.
Dieser Band zeichnet eine wichtige Wegstrecke vom antiken zum neuzeitlichen Verständnis von Religion nach. Denn im hier untersuchten Zeitraum wird sie vollends nicht mehr als moralische Tugend gesehen, die sich auf die Vollzüge der Gottesverehrung bezieht, sondern als zentrale Auszeichnung des Menschen, nämlich Religion als »Liebe«, als »Gefühl« des Unendlichen, zugleich aber auch als Wurzelgrund des Sittlichen.

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